Das Waisenhaus Mother Charity in Lomé (Togo)

Bericht 2019: Ab nach Togo, die Zweite!

Wir (Patrick, Marc und Max) wollten uns dieses Mal mehr Zeit nehmen, um den Fortschritt des Waisenhauses zu sehen und zu dokumentieren – und natürlich auch, um mehr Zeit für Mother Charity, die Kinder und die übrigen Projekte zu haben. So war der Plan … also, dass wir schon am Montag losfliegen und Mittwochs dann Martin, einen guter Freund und Fotografen, in Lomé treffen können. Aber dank der exzellenten Zeitplanung unserer Airline mussten wir noch 2 Tage in Lissabon verbringen (Anschlussflug verpasst), um dann am Ende doch alle zusammen in einem Flieger mit Martin in Lomé anzukommen.

Große Irritation der Zöllner beim Anblick der rund 300 kg Sachspenden verteilt auf 12 Taschen, die sich vor dem Röntgengerät auftürmen. Wie erwartet, werden einige Taschen gleich rausgezogen, geöffnet und durchsucht. Als wir dem Chef der Zollbeamten erklären, dass die Kinderkleidung und Spielsachen für das Waisenhaus sind, kommt ein Lächeln auf. Er findet unser Vorhaben toll, dankt uns und lässt uns mit den restlichen Taschen sofort durch. Das war die einfachste Zollabwicklung bislang! Vor der Tür erwarten uns schon Anjel und Blaise. Sie holen uns mit zwei offensichtlich vom TÜV Süd auf Herz und Nieren geprüften Autos ab. Nach 10 Minuten Gepäck- und Menschen-Tetris startet der Fahrer den Wagen gekonnt irgendwo hinter dem Spritzwasserbehälter und Motorhaubenscharnier. Während dieser Zeit waren wir zu viert damit beschäftigt eine der 5 Türen an dem anderen Fahrzeug zu öffnen. Nach 3 Tagen hat es übrigens schon der erste von uns geschafft sich ohne togoische Hilfe aus dem Fahrzeug zu befreien.

Um die Fahrtwege zu unseren Projektzielen möglichst kurz zu halten, haben uns Blaise und Anjel eine Unterkunft in der Nähe von Blaise’s Wohnung organisiert. Dort werden wir gleich von den Nachbarn und Freunden von Blaise herzlich begrüßt.

Aufgrund der eingeschränkten Zeitplanung geht es nach einer kurzen Nacht sofort Los zu einem der wichtigsten Vorhaben unserer Reise. Wir treffen uns in einem Bürogebäude mit Mother Charity und Christopher, dem Präsidenten der Fondation Secour Universel (FSU). Die FSU ist die von Mother Charity in 2003 gegründete NGO, die inzwischen das gesamte Projekt um das Waisenhaus organisiert.

Bei der sehr herzlichen Begrüßung überrascht Mother Charity mit einem riesigen Ausdruck von unserem Instagram-Selfie (jetzt sind wir auch hipp). Nun hängt in der Ahnengalerie des FSU Büros auch Seelevel.

Sie berichten uns von den Fortschritten des letzten Jahres und wir besprechen die vorliegenden Kostenvoranschläge für die anstehenden Arbeiten. Die wichtigsten Schritte sind nun die Fertigstellung der Elektroinstallationen und sanitären Anlagen im zweiten Stock des Waisenhauses. Bei dem anschließenden Besuch der Kinder, die inzwischen bereits in dem neuen Gebäude im Erdgeschoss wohnen sind wir begeistert über den extrem Fortschritt des Gebäudes und Innenhofes. Die Kinder spielen nicht mehr zwischen Gefahren der damaligen Baustelle, sondern haben eine große Spielfläche.

Aus finanziellen Gründen stagniert der Rohbau des zweiten Geschosses zur Zeit. Wir beschließen direkt vor Ort, die Kosten für die anstehenden Arbeiten zu übernehmen. Dank Eurer finanziellen Hilfe sind wir in der Lage die Summe von rund 11.000 € zu überweisen. Unmittelbar nach Eingang des Geldes auf dem Konto der FSU, werden die Bauarbeiten fortgeführt. Damit können die Kinder schon bald in die neuen Schlafsäle ziehen. Die zweite Etage verfügt dann über 6 Bäder und Strom in allen Räumen.

Spielsachen: Highlight für die Kids

Das große Highlight für die Kinder sind ganz klar unsere vielen Spielsachen, die wir dank Euch mitgebracht haben! Der neu gebaute Innenhof war innerhalb kürzster Zeit eine einzige große Spielwiese. Da wir ja nun als junge Väter wieder mit dem Spielen vertraut sind, haben wir gleich mitgebastelt…

In Kürze werden wir Euch über unsere weiteren Planungen für das Waisenhaus informieren. Eine Kurz-Dokumentation soll auch wieder entstehen.

Marc, Max, Pat & das Seelevel-Team

PS: Vielen Dank an Blaise und Anjel für die tolle Zeit-Planung vor Ort und natürlich auch an Martin Erd, der alle diese tollen Fotos beigesteuert hat!

Kurz-Zusammenfassung

  • 300 kg Baby- und Kinderkleidung verteilt auf 12 große Sporttaschen
  • 3 Sporttaschen davon mit Spielsachen, vorwiegend aus Holz
  • rund 11000 € Geldspende für die Fertigstellung der 2.Etage, speziell für die Elektro-Installationen und die Sanitärbereiche (6 Bäder)

Impressionen 2019

Thanks to Martin Erd!

Bericht aus 2018

aktuelles-togo-rückkehr11Als wir das erste Mal über Blaise von Mother Charity’s Waisenhaus in Lomé hörten, war uns sofort klar, dass wir Sie und ihre Einrichtung unbedingt besuchen wollten. Wir hatten viel Tolles über Mother Charity, wie Sie sich selbst nur nennt, gehört. Aber als wir Sie dann schließlich trafen, waren wir schlichtweg beeindruckt von Ihrem Charisma, Ihrer Fürsorge für die aktuell 59 Waisenkinder (Stand: April 2018) und vor allem Ihre Leidenschaft das Waisenhaus zu einem glücklichen Ort zu machen!
Eine ansteckende positive Energie waberte in der Luft, wenngleich uns beim Anblick der Zustände, mit denen Mother Charity und Ihre Waisenkinder täglich zu kämpfen haben, eine bedrückende Stimmung überkam.
Dennoch sehen wir lachende Kinder, die auf jedes Wort der Heimleiterin reagieren. Sie sind äußerst freundlich und man spürt, dass die Kinder eine liebevolle und fürsorgliche Erziehung genießen. Auch im Gespräch mit den Kindern selbst kommt dies zum Ausdruck!

Akribisch und strukturiert leitet Sie das Waisenhaus, dass sich aktuell in einem stagnierenden Rohbau befindet. Es fehlt mal wieder das Geld. Glücklicherweise wurde Ihr Land überschrieben, auf dem nun das neue Waisenhaus entstehen soll; die eigenen 4 Wände mit sauberem, fließendem Wasser, einem Schlafsaal mit echten Matratzen, vielleicht sogar Betten.
Aktuell schlafen die 59 Kinder zwischen 1 und 17 Jahren getrennt nach Geschlechtern in zwei dunklen, kleinen Zimmern auf dem Boden! Lediglich eine größere, dünne, blaue Sportmatratze wurde ihnen vor einiger Zeit gespendet. Der restliche blanke Boden wurde bisher mit 2, 3 zerfressenen Matten belegt. Man möchte sich nicht vorstellen, wie in dem kleinen dunklen 15qm Zimmer 30 Kinder dicht an dicht gereiht schlafen können. Auch Mother Charity selbst schläft dort. Es gibt zahllose weitere Baustellen, wie die regelmäßige Versorgung mit ausreichenden und frischen Nahrungsmitteln, sowie genügend sauberem Trinkwasser – um nur die dringendsten zu nennen.

Für uns ist klar, hier wollen wir handeln! Mother Charity ist eine großartige Frau, die sich seit über 20 Jahren um die zahllosen Waisenkinder Lomés kümmert. Es sind die Schicksale der Schwächsten unter den Schwachen, die Ihr am Herzen liegen. Und diese Frau verdient Unterstützung, davon sind wir ohne wenn und aber überzeugt!